Pilotprojekt: T-Systems, Commerzbank und Nagel-Group vernetzen physische und finanzielle Lieferketten

Hamburg. 15/03/2023. T-Systems und die Commerzbank entwickeln eine Lösung für voll automatisierte Lieferketten mit integrierten Finanzdienstleistungen. Die Lösung wird zunächst bei dem Logistikunternehmen Nagel-Group als Pilotkunde angewendet und soll bis Ende 2023 auf dem Markt eingeführt werden. Bei den Hamburger IT-Strategietagen stellten Urs Krämer, Chief Commercial Officer – Board Member bei T-Systems, Dr. Jörg Oliveri del Castillo-Schulz, Chief Operating Officer der Commerzbank, und Michael Lütjann, Chief Information Officer bei der Nagel-Group, den innovativen Ansatz vor und diskutierten die Einsatzmöglichkeiten.

Im Pilotprojekt fokussiert die Nagel-Group den Einsatz der IoT-Technologie bei der Abrechnung. “Das Thema fordert uns als Logistiker absolut heraus. Wenn wir unsere Idee des SmartContracts umsetzen könnten, wäre das eine revolutionäre Veränderung. Alle Vereinbarungen werden mit allen Beteiligten definiert und auf der Blockchain dokumentiert. Sind alle Trigger erfüllt, wird alles automatisiert ausgeführt: von der Auftragszuteilung an einen Subunternehmer bis zur Rechnungsauszahlung“, sagt Michael Lütjann.

Die Telekom-Tochter und die Frankfurter Bank ermöglichen dies durch Technologien wie 5G Campus-Netze, Cloud, künstliche Intelligenz, das Internet der Dinge (IoT), Sensorik sowie die Blockchain-/Distributed-Ledger-Technologien (DLT). Ziel der gemeinsamen Lösung ist es, durch die ereignisbasierte Automatisierung von Zahlungsströmen entlang von Lieferketten manuelle Abrechnungsprozesse signifikant zu reduzieren und die Grundlage für weitere vernetze Finanzservices zu bilden (zum Beispiel Supply Chain Finance).

Die automatisierte Finanzlösung unterstützt Hersteller, Lieferanten und Logistikunternehmen bei der Abrechnung und Finanzierung ihrer Warenströme. Die IoT-Sensoren und die Integrationsplattform von T-Systems lösen Bestellungen und Zahlungen aus, die die Commerzbank dann vollautomatisch ausführt. Diese Trigger hat die Nagel-Group über ihre gesamten Abläufe klar definiert: vom Wareneingang im Warehousemanagement-System bis hin zur finalen Ablieferung und Zustellung im Transportmanagement-System.

„Wir arbeiten verbreitet mit Scannertechnologie und dokumentieren jeden einzelnen Prozessschritt akribisch. Aber auch unsere Transportflotten sind mit IoT-Technologie ausgestattet. Somit haben wir die notwendige Transparenz und quasi jeden Triggerpunkt den es braucht, um Finanzprozesse automatisieren zu können“, erklärt Michael Lütjann.

Darüber hinaus gebe es weitere Systeme wie z.B. das Finanzsystem, den Customer Service oder verschiedene Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz. „Unser Datalake hält Informationen vor, die wir miteinander korrelieren. Je besser wir es verstehen, diese Triggerpunkte zu nutzen und daraus Ableitungen zu generieren, desto qualitativ hochwertiger können wir unsere Leistungen ausprägen und erbringen“, so Michael Lütjann.